Stabat Mater Speciosa
Lateinischer Originaltext
15. Jhdt.
1. Stabat Mater speciosa
Iuxta foenum gaudiosa
Dum iacebat parvulus
2.Cuius animam gaudentem
Laetabundam et ferventem
Pertransivit iubilus
3. O quam laeta et beata
Fuit illa immaculata
Mater unigeniti!
4. Quae gaudebat et ridebat,
Exultabat cum videbat
Nati partum incliti
5. Quis est homo quin gauderet,
Christi Matrem si videret
In tanto solacio?
6. Quis non posset collaetari,
Piam Matrem contemplari
Ludentem cum Filio?
7. Pro peccatis suae gentis
Vidit Iesum cum iumentis,
Et algori subditum.
8. Vidit suum dulcem natum
Vagientum adoratum
Vili diversorio .
8a. Nati Christus in praesepe
Coeli cives canunt laete
Cum immenso gaudio
8b. Stabat senex cum puella
Non cum verbo nec loquela
Stupescentes cordibus
9. Eia Mater, fons amoris
Me sentire vim ardoris
Fac, ut tecum sentiam
10. Fac, ut ardeat cor meum
In amando Christum Deum
Ut sibi complaceam
11. Sancta Mater, istud agas,
Pone nostro ducas plagas
Cordi fixas valide.
12. Tui nati coelo lapsi,
Iam dignati foeno nasci,
Poenas mecum divide.
13. Fac me tecum congaudere
Iesulino cohaerere
Donec ego vixero
13a. In me sistat ardor tui
Puerino fac me frui
Dum sum in exilio
14. Hunc ardorem fac communem,
Ne me facias immunem,
Ab hoc desiderio.
15. Virgo virginum praeclara,
Mihi iam non sis amara
Fac me parvum rapere
16. Fac, ut portem pulchrum
fortem
Qui nascendo vicit mortem,
Volens vitam tradere.
17. Fac me tecum satiari,
Nato tuo inebriari,
Stans inter tripudia
18. Inflammatus et accensus
Obstupescit omnis sensus
Tali decommercio.
19. Fac me nato custodiri
Verbo Christi praemuniri
Conservari gratia
20. Quando corpus morietur,
Fac, ut animae donetur
Tui nati visio.
Stabat Mater Speciosa
Deutsche Übertragung
Karl Eitner, 1866
1. Stand die Mutter da, die hohe,
die ob ihres Kindleins frohe,
das in armer Krippe lag.
2. Deren Seele, voll Entzücken,
strahlt aus ihren Freudenblicken,
jubelt in des Herzens Schlag.
3. Welche sel’ge, wonnerweckte
Mutter war die Unbefleckte
ob des Eingeborenen!
4. Jauchzend sieht vor ihren Augen,
die nicht satt an ihm sich saugen,
sie den Auserkorenen.
5. Wer nicht sollte mitempfinden
Lust, so ihre Augen künden,
die hier Christi Mutter fühlt?
6. Wen nicht labte Himmelsthauen,
darf er Christi Mutter schauen,
wie sie mit dem Kindlein spielt?
7. Wegen seines Volkes Schulden
sieht sie, bei den Tieren, dulden
ihn der Kälte Ungemach;
8. Weinen sieht den süßen, lieben
Sohn sie, doch Anbetung üben
Hirten unter schlechtem Dach.
8a. Als geborner Christ im Stalle,
singen Engelein mit Schalle
Hosianna in der Höh’.
8b. Joseph und Maria, schweigend,
stehn mit Staunen sich verneigend
in des Wunders heiliger Näh’.
9. Mutter, Du, der Liebe Quelle,
fach in mir die Gluten helle,
Gib mir Deiner Lieb’ ein Teil.
10. Laß mein Herz für Christ entbrennen,
meine Lieb’ ihm heiß bekennen;
ihm gefallen sei mein Heil!
11. Heil’ge Mutter, lass den Deinen
tief empfinden jene Peinen,
präge sie in dieses Herz.
12. Er, vom Himmel Dir erkoren,
auf geringer Streu geboren,
teile mit mir seinen Schmerz.
13. Schaff, dass ich mit Liebensfreude
auch am teuren Sohn mich weide,
bis erlischt mein Lebenslicht.
13a. Deine Inbrunst zu dem süßen
Kinde lass mich mit genießen,
weil mich hier der Barn umflicht.
14. Solche Liebe, fleh’ ich, teile
allen mit zu ihrem Heile;
dies’ auch mir versage nicht!
15. Jungfrau, heilig allerwegen,
sei nicht meiner Bitt’ entgegen;
reiche mir den Kleinen dar.
16. Ihn in meinem Arm zu wiegen,
Der, den Tod uns zu besiegen,
willig ging des Lebens baar.
17. Laß mich satt dem Anblick lauschen,
mich an Deinem Sohn berauschen
in dem Kreis der Engelreih’n.
18. Hochentflammt von solcher Minne,
sind voll Staunens alle Sinne
ob solch himmlischen Verein.
19. Gieb, daß mich Dein Sohn bewache,
Gottes Wort zum Schild mir mache,
Seine Gnade mir verleih’.
20. Und, zerbricht des Lebens Höhle,
dass im Anschaun meine Seele
Deines Sohnes selig sei!
Bild-Daten:
Madonna von Stalingrad, Weihnachten 1942
Zeichnung auf der Rückseite einer russischen Landkarte
Künstler: Dr. theol. Kurt Reuber, Lazarettarzt im Kessel von Stalingrad (1906-1944)
Standort seit 1983: Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche, Berlin
Bild-Quelle: Familienforschung Rubusch
http://images.google.de/imgres?imgurl=http%3A%2F%2Fwww.rubusch.de%2Fimages%2Fstalingrad-madonna-dr.jpg&imgrefurl=http%3A%2F%2Fwww.rubusch.de%2Fstalingrad---wolgograd%2Findex.php&h=1920&w=1377&tbnid=iH7HJV0GuBarSM%3A&docid=onye-2PTTYET1M&ei=NM2CV8SvKYG2swHDjo9I&tbm=isch&iact=rc&uact=3&dur=1958&page=1&start=0&ndsp=20&ved=0ahUKEwjEmcT9-enNAhUB2ywKHUPHAwkQMwgmKAQwBA&bih=639&biw=1024
Bild: Gefangenen-Madonna, Weihnachten 1943
Künstler: Dr. theol. Kurt Reuber,
Lazarettarzt im Kessel von Stalingrad (1906-1944)
Bild-Quelle:
http://images.google.de/imgres?imgurl=http%3A%2F%2Fde.evangelischer-widerstand.de%2Fpictures%2Fdocuments%2FD7095%2FD7095-1.jpg&imgrefurl=http%3A%2F%2Fde.evangelischer-widerstand.de%2Fhtml%2Fview.php%3Ftype%3Ddokument%26id%3D319&h=1499&w=1181&tbnid=ValDZMTUgaJSuM%3A&docid=DsHc2S_65jQa1M&ei=s0iDV5jmCur06ASHxL3QBw&tbm=isch&iact=rc&uact=3&dur=822&page=1&start=0&ndsp=19&ved=0ahUKEwjYi8Dg7-rNAhVqOpoKHQdiD3oQMwgiKAMwAw&bih=639&biw=1024
Diese Tafel ist im Andenken an Pfarrer Kurt Reuber
in seiner Wirkungsstätte bis Oktober 1939,
der Pfarrkirche St. Martin im Ortsteil Wichmannshausen der Stadt Sontra
unter der Kopie der Stalingrad-Madonna aufgestellt,
die neben dem Altarraum über dem Taufstein der Kirche angebracht ist.
Quelle für beide Abbildungen:
Veröffentlichung (Ausgabe 9/2017) des Vereins
Freunde der Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis-Kirche e.V.
Lietzenburger Str. 39
10789 Berlin
www.gedaechtniskirche-berlin.de